Eliphas Lévi
Eliphas Lévi ein Denkarchitekt spiritueller Systeme

Eliphas Lévi - Der Magier des 19. Jahrhunderts und seine Verbindung zum Tarot

Wer war Eliphas Lévi?

Eliphas Lévi, mit bürgerlichem Namen Alphonse Louis Constant (1810–1875), war einer der bedeutendsten Okkultisten des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich zum Priester geweiht, wandte er sich bald von der Kirche ab und entwickelte eine eigenständige, tiefgreifende magisch-esoterische Weltanschauung. Seine Werke gelten bis heute als Meilensteine der westlichen Esoterik.

Eliphas Lévi war nicht nur ein Schriftsteller und Mystiker, sondern auch ein Brückenbauer zwischen mittelalterlicher Magie, Kabbala, Alchemie und dem Tarot. Seine Lehren beeinflussten später zentrale Strömungen wie die Hermetic Order of the Golden Dawn, Aleister Crowley und die moderne Tarot-Esoterik.

Lévis revolutionäre Verbindung zum Tarot

Lévi war einer der ersten, der das Tarot nicht nur als Wahrsagewerkzeug, sondern als vollständiges Symbolsystem interpretierte – eine „Enzyklopädie der okkulten Weisheit“, wie er es nannte.

Er ordnete die 22 großen Arkana des Tarot den 22 hebräischen Buchstaben zu und verband sie mit den Wegen des kabbalistischen Lebensbaums. Damit entstand erstmals ein strukturiertes System, das Tarot, Kabbala, Astrologie und Hermetik in einer gemeinsamen Sprache vereinte.

Beispiele seiner Zuordnungen:
Der Magier (Arkana I) – verbunden mit dem Buchstaben Aleph und dem Element Luft.

Der Gehängte (Arkana XII) – symbolisiert Opfer und Transformation, zugeordnet Mem, dem Wasser.

Der Turm (Arkana XVI) – Lévi sah hier den Sturz falscher Dogmen, in Verbindung mit Ayin und der spirituellen Erschütterung.

Diese Zuordnungen prägten spätere Tarot-Systeme – insbesondere das Thoth-Tarot von Aleister Crowley und das Golden Dawn-Tarot.

Die magische Philosophie von Eliphas Lévi

Lévis bekanntestes Werk, „Dogme et Rituel de la Haute Magie“ (deutsch: „Dogma und Ritual der Hohen Magie“, 1854/1856), gilt als einer der Grundpfeiler der modernen westlichen Esoterik. In diesem zweibändigen Werk formuliert er seine magische Philosophie in einer Tiefe, die bis heute nachwirkt. Magie definiert er als „die Wissenschaft des Willens in Harmonie mit dem göttlichen Gesetz“ – eine Synthese aus metaphysischem Denken, religiöser Symbolik und praktischem Okkultismus.

Für Lévi war Magie sowohl eine Wissenschaft als auch eine Kunstform. Sie verlangt Disziplin, Studium und einen bewussten, ausgerichteten Willen. Der menschliche Wille – so seine zentrale These – besitzt eine schöpferische Kraft, sofern er im Einklang mit den höheren Prinzipien des Universums wirkt.

Zentrales Werkzeug auf diesem Weg sind Symbole. Sie fungieren als Tore zum Unsichtbaren, als Brücken zwischen der sinnlichen und der geistigen Welt. Besonders im Tarot sah Lévi ein vollständiges Symbolsystem, das es erlaubt, verborgene Strukturen der Wirklichkeit zu erkennen und bewusst zu beeinflussen.

Untrennbar mit seinem Namen verbunden ist auch die Darstellung des Baphomet – eine vielschichtige Figur mit Ziegenkopf, Fackel, Brüsten und alchemistischen Symbolen. Für Lévi war der Baphomet kein dämonisches Wesen, sondern ein Sinnbild für das Gleichgewicht der Gegensätze: Licht und Dunkel, Männlich und Weiblich, Oben und Unten. Er symbolisierte die Einheit aller Dinge und die Balance, die wahre Magie anstrebt.

Einfluss auf spätere Okkultsysteme

Eliphas Lévi war weit mehr als ein einflussreicher Okkultist seiner Zeit – er wurde zum geistigen Wegbereiter ganzer esoterischer Bewegungen, die bis in die Gegenwart wirken. Besonders deutlich zeigt sich sein Einfluss bei der Hermetic Order of the Golden Dawn, die seine kabbalistischen Zuordnungen der Tarotkarten nahezu vollständig übernahm und systematisch weiterentwickelte. Auch Aleister Crowley, einer der bekanntesten Magier des 20. Jahrhunderts, betrachtete Lévi als seinen „geistigen Vater“ und verwob dessen Lehren tief in die Philosophie von Thelema.

Doch Lévis Wirkung reicht über die ritualmagische Szene hinaus. Seine Idee, das Tarot als Spiegel innerer Prozesse und Symbol kosmischer Gesetze zu begreifen, bereitete den Boden für eine psychologisch-symbolische Deutung, wie sie später von Denkern wie C.G. Jung oder Autorinnen wie Rachel Pollack aufgegriffen und weitergeführt wurde. In diesem Sinne wirkt Lévi bis heute als Brücke zwischen spiritueller Tiefe und moderner Selbstreflexion.

Warum ist Eliphas Lévi heute noch relevant?

In einer Zeit, in der Spiritualität oft auf schnelle Lösungen reduziert wird, erinnert uns Lévi an die Tiefe esoterischer Symbole und an die Verantwortung des bewussten Willens. Sein Zugang zum Tarot als Initiationsweg statt bloßem Orakel hat Generationen inspiriert.

Für alle, die sich ernsthaft mit Tarot, Hermetik oder spiritueller Alchemie befassen, führt kein Weg an Eliphas Lévi vorbei.

Eliphas Lévi – Architekt der modernen Tarot-Magie

Eliphas Lévi war mehr als nur ein Okkultist – er war ein Denkarchitekt spiritueller Systeme. Seine Verbindung des Tarots mit der Kabbala hat nicht nur die westliche Esoterik geprägt, sondern auch die Art und Weise, wie wir Symbolik, Magie und das Unbewusste verstehen. Wer heute Tarotkarten legt, bewegt sich – bewusst oder unbewusst – auf den Pfaden, die Lévi gelegt hat.

Zitat von Eliphas Lévi

„Magie ist die Wissenschaft, das Unsichtbare sichtbar zu machen und das Unmögliche möglich.“
Eliphas Lévi

🔮 Möchtest du mehr über Tarot und seine mystische Geschichte erfahren? Buche eine persönliche Legung und tauche tiefer in die Welt der Karten ein!

Infobox: Eliphas Lévi

Geburtsdatum: 8. Februar 1810
Geburtsort: Paris, Frankreich
Sterbedatum: 31. Mai 1875
Beruf: Schriftsteller, Okkultist, Ex-Theologe
Hauptwerk: Dogme et Rituel de la Haute Magie (1854/1856)
Bekannt für: Verbindung von Tarot, Kabbala und westlicher Magie; Symbol des Baphomet; geistiger Vorläufer der Hermetic Order of the Golden Dawn und Aleister Crowley

Quellenangaben

  • Eliphas Lévi:

    • Lévi, Eliphas: Dogme et Rituel de la Haute Magie, Paris 1854/1856 (zahlreiche Ausgaben, u. a. Weiser Books, engl. Übers. durch A. E. Waite)

    • Faivre, Antoine: Access to Western Esotericism, SUNY Press, 1994.

    • Hanegraaff, Wouter J.: Western Esotericism: A Guide for the Perplexed, Bloomsbury Academic, 2013.

  • Einfluss auf Tarot und moderne Esoterik:

    • Greer, Mary K.: A Feminist Tarot, 1981 / Women of the Golden Dawn, 1995.

    • Pollack, Rachel: 78 Degrees of Wisdom – A Book of Tarot, 1980/1997.

    • Jung, C.G.: Psychologie und Alchemie, 1944.

  • Historische Rezeption:

    • King, Francis: Modern Ritual Magic: The Rise of Western Occultism, Avery Publishing, 1989.

    • Owen, Alex: The Place of Enchantment – British Occultism and the Culture of the Modern, University of Chicago Press, 2004.

✴︎ 🜁 𓂀 🜂 ✴︎

Erhalte dein Willkommensgeschenk! 🎁🔮

Melde dich jetzt für den Alarik Tarot-Newsletter an und sichere dir exklusive Tarot-Einblicke, inspirierende Legemethoden und dein persönliches Willkommensgeschenk!

✨ Regelmäßige Tarot-Tipps & Rituale
✨ Exklusive Angebote für persönliche Readings
✨ Mystische Inspiration für deinen spirituellen Weg

👉 Jetzt anmelden und dein Geschenk erhalten!

error: Inhalte geschützt – durch Geist und Recht. Bitte nicht kopieren. ✴ Content protected – by spirit and law. Please do not copy.
Nach oben scrollen