Crowley & Harris – Die Magie des Thoth-Tarot in einer surrealen Vision
Crowley & Harris – Die Magie des Thoth-Tarot in einer surrealen Vision

Das Thoth-Tarot - Ein okkultes Meisterwerk zwischen Magie, Kunst und Erkenntnis

Mehr als ein Kartendeck

Das Thoth-Tarot ist eines der faszinierendsten, komplexesten und zugleich kontroversesten Tarotdecks des 20. Jahrhunderts. Entworfen von Aleister Crowley, einem der einflussreichsten Okkultisten der Moderne, und künstlerisch umgesetzt von Lady Frieda Harris, vereint dieses Kartendeck mystische Symbolik, hermetische Philosophie und psychologische Tiefe in einzigartiger Weise.

Es ist nicht einfach ein Orakelwerkzeug. Es ist ein „Buch der Weisheit“ in Bildern. Wer mit dem Thoth-Tarot arbeitet, betritt ein Resonanzfeld aus Magie, Kabbala, Alchemie und überpersönlicher Archetypenlehre.

Die Entstehung: Zusammenarbeit zweier Seelen

Die Entstehung des Thoth-Tarots begann Ende der 1930er Jahre. Aleister Crowley wollte ein neues, zeitgemäßes Tarot schaffen, das die esoterischen Lehren seiner Zeit in einer systematischen, magisch-kabbalistischen Struktur abbildet. Dabei stand ihm die Künstlerin Lady Frieda Harris zur Seite, die nicht nur malerisches Talent, sondern auch intuitives Verständnis für okkulte Konzepte mitbrachte.

Ursprünglich auf einige Monate angelegt, dauerte die Ausarbeitung des Decks fast fünf Jahre. In dieser Zeit schuf Harris über 70 Entwürfe und Gemälde, teils mit mehreren Versionen pro Karte. Die erste vollständige Veröffentlichung des Decks erfolgte posthum 1969 durch die Ordo Templi Orientis.

Die kabbalistische Grundstruktur des Thoth-Tarot

Aleister Crowleys Hinwendung zur Kabbala war nicht nur eine bewusste Entscheidung, sondern auch das Resultat seiner esoterischen Prägung. Bereits in seiner Ausbildung innerhalb der Hermetic Order of the Golden Dawn wurde ihm die Kabbala als das zentrale Ordnungssystem westlicher Magie vermittelt. Der Baum des Lebens, mit seinen zehn Sephiroth und 22 Pfaden, wurde für ihn zur symbolischen Landkarte des Kosmos – und der Seele.

Die Kabbala erlaubte ihm, seine komplexen magischen, astrologischen und numerologischen Konzepte in ein einziges System zu integrieren. Dabei sah er die Sephiroth nicht nur als metaphysische Prinzipien, sondern als Zustände des Bewusstseins und magische Potenziale, die durch Rituale, Symbole und Tarotkarten aktiviert werden können. Auch seine Offenbarungen – etwa das Liber AL vel Legis – interpretierte er mithilfe kabbalistischer Gematria, also der Zahlenmystik der hebräischen Buchstaben.

Der Baum des Lebens wurde zur Achse, um die sich das gesamte Thoth-Tarot organisiert. Jede Karte – ob Trumpf, Hof- oder Zahlenkarte – hat ihren Platz im Geflecht der Sephiroth und Pfade, oft zusätzlich astrologisch, alchemistisch oder mythologisch kodiert. Die Kabbala diente Crowley dabei nicht als dogmatische Religion, sondern als lebendiger Schlüssel zur Struktur der Wirklichkeit.

Die unsichtbare Architektin: Lady Frieda Harris' Beitrag

Während Aleister Crowley die symbolische, kabbalistische und magische Grundlage des Thoth-Tarots lieferte, war es Lady Frieda Harris, die diese Welt in Bild verwandelte – mit einem Verständnis, das weit über bloße Illustration hinausging.

Obwohl sie bei Projektbeginn kaum formelle esoterische Ausbildung hatte, entwickelte sie schnell ein Gespür für die symbolischen Schichten der Karten. Sie studierte intensiv Geometrie, Farbenlehre, ägyptische Mythologie und okkulte Systeme – nicht als dekoratives Beiwerk, sondern um die inneren Strukturen des Tarot symbolisch sichtbar zu machen.

Besonders bedeutend ist ihr Einsatz der projektiven Geometrie, einem mathematischen Konzept, das sie mit der Idee spiritueller Perspektiven verknüpfte: Raum, Form und Bewegung werden nicht statisch dargestellt, sondern als lebendige Entfaltung von Energie. Dadurch wirken viele Karten wie visionäre Fenster in andere Bewusstseinszustände – bewusst auf das Unbewusste gerichtet.

Lady Harris arbeitete nicht mechanisch nach Crowleys Vorgaben. Vielmehr entwickelte sie oft mehrere Entwürfe pro Karte – manchmal bis zu acht Varianten –, um das Wesen des Symbols wirklich zu erfassen. Crowley selbst war häufig beeindruckt von der Tiefe und Eigenständigkeit ihrer künstlerischen Umsetzungen, auch wenn er sich öffentlich oft patriarchalisch gab. Briefe belegen seine Anerkennung ihrer Intuition und der „Initiation durch das Bild“.

Ohne Lady Harris hätte das Thoth-Tarot wohl niemals diese visionäre Kraft entfaltet. Ihre Kunst ist nicht bloße Umsetzung – sie ist eine Form der esoterischen Medialität, ein Dialog zwischen Bild, Idee und Seele.

Die Struktur des Decks

Das Thoth-Tarot besteht wie andere klassische Tarotdecks aus 78 Karten, unterteilt in:

  • 22 Trümpfe (Große Arkana)

  • 40 Zahlenkarten (Kleine Arkana)

  • 16 Hofkarten

Doch bei genauerem Hinsehen offenbart sich, wie sehr sich Crowleys System vom populären Rider-Waite-Schema unterscheidet:

1. Umbenennung und Neuinterpretation: Crowley und Harris entschieden sich bewusst für neue Bezeichnungen bei einigen Trümpfen, um deren tiefere symbolische Bedeutung gemäß der thelemischen Lehre klarer zu fassen. So wird beispielsweise „Justice“ zu „Adjustment“ – ein Hinweis auf kosmische Ausgleichskräfte und das Prinzip der Wahrheit. „Temperance“ wird zu „Art“, was nicht nur Ausgleich, sondern eine alchemistische Verschmelzung symbolisiert.

2. Kabbalistische und astrologische Einbindung: Jede Karte ist in das Netz der kabbalistischen Lebensbaumstruktur eingebettet und astrologisch exakt zugeordnet. Dabei folgt das Deck nicht der christlich-europäischen Tradition, sondern orientiert sich stark an einer ägyptisch-hermetischen Kosmologie. Viele Karten zeigen direkt astrologische Symbole, die für planetare Einflüsse oder Tierkreiszeichen stehen.

3. Die Hofkarten – Eine eigene Ordnung: Auch die Hofkarten wurden neu gedacht: Statt der klassischen Reihenfolge Page, Ritter, Königin, König begegnet uns im Thoth-System die Folge Prinzessin, Prinz, Königin, Ritter. Diese neue Struktur ist nicht willkürlich, sondern spiegelt ein dynamisches Modell energetischer Prozesse wider:

  • Prinzessin: der ruhende Impuls, das Potential

  • Prinz: die aktive Bewegung, das sich entfaltende Prinzip

  • Königin: die empfangende Form, die innere Gestaltung

  • Ritter: die Ausstrahlungskraft, das dominierende Element

Diese vier Aspekte bilden zusammen ein zyklisches Prinzip, das sowohl auf spirituelle Entwicklung als auch auf magische Arbeit anwendbar ist.

Symbolik und Systematik

Das Thoth-Tarot ist weit mehr als ein Wahrsagewerkzeug – es ist eine visuelle Enzyklopädie esoterischen Wissens, verdichtet in 78 Karten. Entstanden aus der Zusammenarbeit zwischen Aleister Crowley und der Künstlerin Frieda Harris, wurzelt dieses Deck tief in den vielschichtigen Traditionen der Kabbala, des Hermetismus, der Alchemie und der astrologischen Symbolik. Jede Karte ist ein mikro-kosmisches Kunstwerk, das gleichzeitig Symbolträger, Initiationsweg und Spiegel der inneren Welt ist.

Die Trümpfe der Großen Arkana repräsentieren fundamentale Seinszustände und Entwicklungsstufen der Seele – vom närrischen Anfang (Der Narr) bis zur kosmischen Vollendung (Das Universum). Sie sind nicht nur archetypische Stationen, sondern initiatorische Schwellen, an denen das Bewusstsein neue Formen annimmt.

Die 40 Zahlenkarten der Kleinen Arkana spiegeln die zehn Sephiroth des kabbalistischen Lebensbaums, jeweils durchwirkt von den vier Elementen: Feuer (Stäbe), Wasser (Kelche), Luft (Schwerter) und Erde (Scheiben). Sie zeigen dynamische Prozesse des Werdens, des Leidens, der Erkenntnis und der Manifestation. Jede Karte trägt die Signatur eines bestimmten Energieflusses – astrologisch exakt, numerologisch strukturiert, magisch geladen.

Die Hofkarten wiederum stellen keine statischen Figuren dar, sondern fungieren als lebendige archetypische Kräfte. Sie verbinden das Psychologische mit dem Kosmischen: Prinzessin, Prinz, Königin und Ritter bilden innerhalb jedes Elements einen zyklischen Ablauf von Impuls, Bewegung, Reifung und Durchbruch. Diese Struktur weicht bewusst von der traditionellen Rangfolge des Rider-Waite-Systems ab und spiegelt ein tieferes Verständnis der Energieverwandlungen im Menschen und im Universum.

Farben, geometrische Formen, mythologische Figuren und symbolische Gegenstände auf den Karten folgen keinem dekorativen Prinzip – sie sind Ausdruck präziser okkulter Intention. Jedes Detail wurde von Crowley mit numerologischer, astrologischer und magischer Bedeutung aufgeladen. Die Karten wirken daher wie magische Diagramme, die über das Bewusste hinaus auf unbewusste Ebenen einwirken und dort Resonanz erzeugen.

Das Thoth-Tarot ist damit nicht einfach ein Deck – es ist ein Ritual, ein Spiegel der Mysterien, ein Pfad zur inneren Transformation. Wer sich mit diesem System einlässt, tritt in einen Dialog mit einem vielschichtigen Symbolkosmos, der sich nicht nur intellektuell, sondern auch intuitiv, meditativ und magisch erschließen lässt.

Die Lehre von Thelema im Deck

Das Thoth-Tarot ist nicht neutral. Es ist durchdrungen von Crowleys eigener spiritueller Lehre: Thelema. Der Grundsatz „Tu was du willst, soll sein das ganze Gesetz“ ist keine Aufforderung zu Beliebigkeit, sondern Ausdruck einer tieferen Berufung: des „Wahren Willens“.

Das Tarot dient in diesem Kontext als Werkzeug zur Selbstverwirklichung, zur magischen Schulung und zur Entfaltung eines bewussten Willens, der im Einklang mit dem kosmischen Gesetz steht.

Zugang und Herausforderung

Die Arbeit mit dem Thoth-Tarot erfordert Mut, Hingabe und Reflexion. Es spricht nicht die Sprache des Alltags – sondern die des Unterbewusstseins, des Mythos und der Einweihung.

Viele Menschen empfinden das Deck zunächst als fremd oder überfordernd. Doch wer sich auf seine Bildwelt einlässt, wird reich belohnt: mit tiefgreifenden Einsichten, symbolischen Aha-Erlebnissen und spiritueller Resonanz.

Ein Initiationsweg in 78 Bildern

Das Thoth-Tarot ist kein Werkzeug der schnellen Antwort. Es ist ein Kompass für die Seele, ein Lehrer für das innere Auge, ein Spiegel für den wahren Willen.

Es fordert den Menschen, über sich hinauszuwachsen – nicht durch Flucht in Magie, sondern durch die bewusste Integration des Verborgenen.

Wer mit dem Thoth-Tarot arbeitet, begegnet nicht nur einem Kartendeck. Sondern sich selbst – auf der Schwelle zwischen Chaos und Kosmos.

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